24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehr

Jugendfeuerwehr "im Einsatz"
Jugendfeuerwehr "im Einsatz"

Ende des letzten Jahres wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, was sie den gern mal machen wollen - einen „24-Stunden-Dienst“ war ihre Antwort. Nun lag es an den Jugendwarten und Betreuern dies umzusetzen.Nach langen Überlegungen kam man dann auch zu einem durchaus guten Grundplan. Geplant wurde eine 24-Studendienst nach Vorbild der Berufsfeuerwehr. Der Dienst begann am Freitag (20.09.) 17°°Uhr und endete am Samstag (21.09.) um 17°°Uhr.Nach einigen Organisatorischen Dingen, wie nochmals gesonderte Belehrung und Hinweise konnte es losgehen…

Wer zu welcher Zeit welches Fahrzeug besetzt konnte man an einen Plan entnehmen.

Fahrzeuge:

  • unser LF 10/6 – normale Beladung nach DIN, wie an jeden anderen Tag auch,
  • Rüstwagen (MTF Pappritz) – Beladen mit Ölbindemittel, Schaufel, Besen, Absperrkegel und sonstige kleinen Dinge,
  • Rettungswagen (MTF Eschdorf) – Beladen mit Krankentrage, Verbandkästen und anderen Dingen für den Rettungsdienst

Anfangs blieb es sehr ruhig, es gab anscheinend keinen Anwohner welcher Hilfe benötigt.Aber außer Puste kam man trotzdem, denn man musste ja seine Schlafgelegenheit aufpumpen.18.30 Uhr gab es in aller Ruhe Abendbrot. Man soll ja für den hoffentlich baldigen Einsatz gut gestärkt sein. 19.45 Uhr war es dann endlich soweit. Der Alarmton schrillt durchs ganze Gerätehaus, die Durchsage über Einsatzort, Geschehnis und ausrückende Fahrzeuge ertönt. Diesmal handelte es sich um einen Verkehrsunfall auf der „Kurzen Straße“ mit 2 Verletzen Personen. Alle Kinder sprangen schnellstmöglich in ihre Dienstuniform und auf die Fahrzeuge, die ihnen zugewiesen waren.Am Einsatzort angekommen lagen zwei Radfahrer, nach einem vermutlichen Zusammenprall, auf der Straße.Nach kurzem ansprachen der Verletzen galt es für unseren Rettungsdienst die angetäuschten Wunden und Knochenbrüche zu verarzten. Während dessen sicherte die Besatzung des LF und der RW die Unfallstelle ab und unterstützen letztlich den Rettungsdienst“ beim Abtransport mit der Krankentrage.Nun konnte es wieder zurück zum Gerätehaus gehen. Die Kinder waren sehr siegessicher „wir hatten heute schon einen Einsatz. Es passiert nichts mehr…“. Um 22.00 Uhr dann ein Schlaflied, welches die Nachtruhe einleitet. Doch noch eh man richtig einschlafen konnte passierte es dann doch wieder.Einsatz Brand Gartenlaube am „Bahndamm“ in Weißig. Schnell wieder aufstehen und los konnte es gehen.Hier stellte sich heraus, dass es sich um einen Brand eines Holzhaufens handelte.Wasser musste durch das LF aus dem daneben liegenden Teich gefördert werden und die Besatzung des RW baute hin dessen ein Stativ zum Ausleuchten auf.Leider brannte das Feuer auf Grund des Regens in der vorherigen Nacht noch nicht so gut und es konnte schneller als geplant mit den 3 Strahlrohren gelöscht werden. Alles wieder Rückbauen und mitten in der Nacht das alles wieder einsatzbereit machen, wozu natürlich auch das Entfernen des Schlammes von den Einsatzfahrzeugen gehörte.Auf einmal hatten die Kinder eine anderer Meinung: „wir brauchen eh nicht schlafen. Passiert eh wieder was…“. So sollte es aber nicht sein.Erst um 7.30 Uhr hieß es dann aufstehen.Für alle Morgenmuffel sorgte der Frühsport für den letzten Schwung in den Tag und nun hatte man sich auch das Frühstück verdient.9.00 Uhr hatten achtsame Anwohner dann einen Brand in der „Schulstraße“ gemeldet.Es stand der Innenraum des Jugendclubs in Qualm und zwei Personen sollten sich auch noch drin befinden, welche am Vorabend wahrscheinlich zu lange gefeiert hatten. Die Löschgruppe und der Rettungsdienst waren nun wieder gefragt.Schnell die Leitung vom Hydranten bis zum Strahlrohr verlegt und unter Pressluftatmer zur Menschenrettung ins Gebäude.Die anderen zwei Trupps führten währenddessen von außen einen Löschangriff durch.Die erste Person konnte schnell gefunden werden.Die zweite musste sich bisschen länger gedulden, aber auch sie konnte noch lebend an den Rettungsdienst übergeben werden.Nun konnten alle Leute noch mal einen Blick in den Rauch wagen um zu erkennen, dass man wirklich wenig sieht, auch wenn man denkt sich hier auszukennen. Diese Übung ist sehr gut verlaufen, wenn man bedenkt, dass man das so nie geübt hat. Wieder zurück am Gerätehaus wurde das Fahrzeug wieder neu bestückt.„nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz…“. Anschließend dann die Schlafgelegenheiten aufräumen, da der Mittagsschlaf garantiert ausfällt.Bis zum Mittagessen wurde auch Freizeit zugesichert.Nach den Mittag gab es dann noch drei weitere Einsätze, welche jeweils immer nur durch ein Fahrzeug abgedeckt wurden.Der erste Einsatz war eine simulierte Ölspur in Gönnsdorf, welche mit Ölbindemittel aufgenommen werden musste. 15 Minuten später war der Rettungsdienst dann gefragt. Eine bewusstlose Person lag Nähe der „Agneshöhe“ in Pappritz.Bis der Notarzt eintraf musste die „Anne“ (Reanimationspuppe für Erste Hilfe) 6 Minuten lang wiederbelebt werden. Über diesen Zeitraum hieß es immer wieder sich abzuwechseln. Zum eigentlich letzten geplanten “Ausrücker“ musste dann nach kurze Zeit unser LF ins Unterdorf.Es gibt immer wieder Menschen, die Problem haben einen Baum die richtige Fallrichtung zugeben und ihn ausversehen auf die Straße legen. Doch für die Starken „jungen Kameraden“ ist dies kein Problem, genauso wenig wie der Umgang mit der Bügelsäge. Eigentlich war die Liste der Einsätze, welche die Betreue erarbeitet hatten, zu Ende. Doch als man sich beim Säubern der Fahrzeuge so sicher schien, dass es nun vorbei war, musste man noch einen Spaß über sich ergehen lassen. Kurzer Hand ließen sich die Jugendleiter einen Einsatz „Brand am Dorfteich“ einfallen.Alle Kinder rannten zur Liste um sich zu informieren, auf welchem Fahrzeug sie um diese Zeit sitzen müssen, dann weiter zum Umziehen und fertig auf den Fahrzeugen.Jedoch bemerkte nur eine Person noch kurz vor ausrücken die Beschreibung „April, April“ auf dem Fax. Mit leckeren Sachen vom Grill konnte der aufregende Tag nun zu Ende gehen.Zufrieden, aber ziemlich erschöpft brachten wir unsere jungen Kameraden wieder nach Hause und man erzählt sich, die meisten von ihnen brauchten erst mal ne „Mütze“ voller Schlaf.Wir Jugendleiter denken, es war mal eine sehr schöne Abwechslung zu den normalen Diensten und es hat allen viel Freude gemacht.