Einsatzübung VKU Ziegeleital

Am Donnerstag den 07.04.2016 führten wir zusammen mit der Feuerwache 3 Wachabteilung eine Einsatzübung durch. Ziel dieser Übung war es, die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr mit der Berufsfeuerwehr, insbesondere mit der ihr zuständigen Wachabteilung, zu festigen. Für die STF Pappritz ist die Wachabteilung drei von der Schlüterstraße zuständig, mit der wir auch zu Einsätzen alarmiert werden. Als Übungsszenario stellten wir einen Verkehrsunfall zwischen einem Lkw und einem Pkw im Helfenberger Grund nach. Auf dem Alarmierungsfax für den Einsatzleiter / Gruppenführer waren folgende Informationen enthalten:

  • Verkehrsunfall zwischen Pkw und LKW,
  • zwei verletzte Personen im PKW,
  • PKW droht eine Böschung herunter zu rutschen,
  • auslaufende Flüssigkeit beim LKW,
  • LKW-Fahrer unter Schock

Zum Einsatz von der STF Pappritz kamen das Löschgruppenfahrzeug und der Unimog GW (Gerätewagen), der unter anderem auch über eine Frontwinde verfügt. Die Kameraden der BF kamen mit Ihrem HLF (Hilfslöschgruppenfahrzeug) zum Einsatz. Nachdem wir unsere Fahrzeuge in der Dresdner Leitstelle außer Dienst gemeldet hatten, gingen gegen 18:00 Uhr unsere Funkmeldeempfänger los. Die Leitstelle hat unsere Einsatzübung mit einem richtigen Alarm ausgelöst, so konnten wir zur Freude unserer Maschinisten mit Blaulicht und Sondersignal zum Einsatzort fahren. Am Einsatzort angekommen machte der Gruppenführer zunächst eine Lageerkundung, um sich einen Überblick am Einsatzort zu verschaffen. Nachdem dies geschehen war, musste er sehr rasch für sich eine Einsatzstrategie entwickeln. In seinem Kopf läuft eine sogenannte Gefahrenmatrix ab. Er muss einschätzen was für Gefahren und Bedingungen für die Einsatzkräfte und aller beteiligten Personen sowie Sachgegenstände am Einsatzort bestehen. Daraus entwickelt der Gruppenführer seine Einsatzstrategie, die er in Form von Einsatzbefehlen an die Mannschaft weitergibt. In diesem Fall waren die ersten Maßnahmen die Absicherung der Einsatzstelle und das Verhindern eines weiteren Abrutschens des PKW. Bei dieser instabilen Lage des PKW wäre eine gefahrlose Hilfe für die verletzten Insassen durch die Einsatzkräfte nicht möglich. Bei jedem Einsatz gilt der Grundsatz dass der Eigenschutz der Einsatzkräfte vorrangig ist und gewährleistet sein muss. Zu diesem Zweck wurde der Unimog so positioniert, dass das Seil der Frontwinde am Pkw eingehackt werden konnte und er somit stabilisiert wurde. Somit war ein gefahrloses Arbeiten mit dem Rettungssatz gewährleistet. Als Rettungssatz ist auf unserem LF Schere und Spreizer verlastet. Nun wurde unter Anleitung des eingetroffenen  Notarztes (wurde von einem Rettungssanitäter der BF gestellt) vom Angriffstrupp begonnen eine Rettungsöffnung mit Hilfe von Schere und Spreizer zu schaffen. Dabei ist es wichtig so behutsam wie möglich vorzugehen, um den verletzten Personen nicht noch mehr Stress zu bereiten. Sollten die eingeklemmten Personen bei Bewusstsein sein ist es wichtig das ein Kamerad mit ihnen kommuniziert und ihnen sagt was jetzt passiert. Bevor jedoch Schere und Spreizer zum Einsatz kommen werden die verletzten Personen mit einem Helm und einer Decke gegen Glassplitter und scharfe Kanten geschützt. So vorbereitet konnte nun mit Hilfe von Schere und Spreizer die Tür des verunfallten Fahrzeuges entfernt werden. Parallel dazu wurde der unter Schock stehende unverletzte Lkw-Fahrer von einem Rettungsassistenten betreut. Ein weiterer Trupp nahm mit Hilfe von Ölbindemittel den ausgelaufene Diesel von der Fahrbahn auf. Der auslaufende Diesel wurde durch Wasser imitiert. Nachdem nun die Türen entfernt waren, konnten die beiden verletzten Personen stabilisiert und anschließend durch mehrere Kameraden auf die bereitliegende Trage gelegt werden und dann zu den bereitstehenden RTW (Rettungstransportwagen) transportiert werden. Dort wurden sie vom Ärzteteam medizinisch versorgt. Nun wurde die Unfallstelle noch von den Kameraden gereinigt, das heißt Glassplitter wurden aufgefegt und abgetrennte Metallteile eingesammelt. Danach hieß es ins Gerätehaus einrücken. Hier wurden die Fahrzeuge aufgeräumt und neu bestückt, so das sie wieder einsatzbereit waren.
Nach einer kurzen Pause folgte die Auswertung mit dem Wachabteilungsleiter der Berufsfeuerwehr. Seine Einschätzung war, dass die Übung sehr ruhig aber zügig verlief, und alle Kameraden die ihnen zugewiesenen Aufgaben präzise erledigten. Ausklang fand der Abend bei einem gemeinsamen Abendbrot mit Bratwurst und Soljanka.

Wehrleiter STF Pappritz

R. Michael